Mediation

Mediation ist ein klar strukturiertes Verfahren zur Vermittlung in Konflikten durch allparteiliche Dritte. Das Verfahren wurde in den USA entwickelt und findet seit Mitte der 80ger Jahre auch in Deutschland immer mehr Verbreitung.

Der Mediator bietet und sichert einen geschützten Raum, der es allen Beteiligten ermöglicht, sich frei von Provokationen auf einen Lösungsprozess einzulassen, der ihre jeweiligen Wünsche und Interessen aufnimmt.

Auch die den Sachproblemen zugrunde liegenden Bedürfnisse klar herauszuarbeiten, obliegt der Kunst des Mediators. Durch seine emphatische Haltung fühlen sich alle Beteiligten mit ihren Ängsten, Kränkungen und Verletzungen angenommen. Sieht sich eine Person mit ihren Wünschen anerkannt, ist sie eher bereit, auch die Wünsche anderer zu respektieren.

Die innere wertschätzende Haltung des Mediators ist in diesem Prozess für alle Beteiligten Beispiel und Prozessmotor. Sie zielt auf eine Stärkung ihres Selbstvertrauens, sodass sie den Mut finden, sich in eine offene Kommunikation zu begeben, und Eskalationen sowie Automatismen gegenseitiger Kränkung unterbleiben.

Der Mediator selbst sollte kein Interesse an einer bestimmten Lösung haben, denn die Stärke des Mediationsprozesses liegt in der von allen Beteiligten gemeinsam geleisteten Entwicklungsarbeit, in der Machtunterschiede nivelliert und die Kontrahenten sowohl als Person wie auch als Funktionsträger eingebunden sind. Die Aufgabe des Mediators liegt darin, Lösungen in Konfliktsituationen - auch wenn diese ungewöhnlich sind - zu ermöglichen.

Die Teilnahme an einer Mediation ist freiwillig, das Verfahren selbst höchst vertraulich und endet in der Regel mit einer für alle verbindlichen, schriftlich fixierten Lösung. Diese ist oft völlig unkonventionell, da sie ein von allen Beteiligten zu verantwortendes Prozessergebnis darstellt, in dem jeder Gewinner ist.